Gib jedem Tag die Chance, der beste deines Lebens zu werden! Mona 08/2010

schön und traurig

Donnerstag, 28. Januar 2010

Fragwürdige Entlassung

Am 17. war es mal wieder soweit. Ich musste die Notbremse ziehen und mich in die Psychiatrie einweisen lassen, bevor schlimmeres passiert. Ich wusste vorher, dass ich mächtig genervt sein würde, von den Mitpatienten, den Pfleger und den Ärzten. Aber Not bremsen war nötig. Allerdings war ich dann so genervt, dass ich nach einer Nacht wieder gehen wollte. Das ging natürlich nicht, dafür ging es mir auch zu schlecht.
Also war ich eine ganze Woche da, bevor ich auf Probe nach Hause durfte, über Nacht. Ich war nur nicht viel zu Hause. Nach ein paar Stunden habe ich meine Sachen gepackt und bin zuerst zu einer Freundin und dann für den Rest der Nacht in der Gegend rumgelaufen. Ich hatte also am nächsten Tag keine Minute geschlafen und ne Menge Kaffe intus. Ich musste zum Gespräch in die Klinik, wo entschieden werden sollte, ob ich entlassen werde. Ich habe denen erzählt, wie die Nacht verlief und mein Therapeut sagte, er fände es nicht gut, wenn ich gehen würde, weil es jedes mal schwierig würde, wenn ich nicht geschlafen hätte. Aus irgendeinem Grund verstanden die dann, dass ich auf jeden Fall nach Hause wolle. Dabei kann ich mich nicht erinnern, dass ich das so gesagt habe.
Ich habe gleichzeitig verstanden, dass ich nur bleiben könne, wenn ich auch deren neues Konzept mitmache. Damit komme ich nur überhaupt nicht klar. Es ist nicht so, dass ich es nicht immer wieder versuche, mich darauf einzulassen, ich kann es momentan nur nicht. Es geht einfach nicht. Anscheinend habe ich mich allerdings nicht richtig erklären können, da die denken, es läge an meiner Motivation. Das stimmt nicht. Ich möchte etwas ändern. Ich möchte ja nicht ewig so weiter machen. Ich möchte auch irgendwann wieder richtig leben können.
Also ich bin dann entlassen worden. Gegen ärztlichen Rat und ohne neue Medikamente (Rezepte). Und ich habe auch vorerst keine neuen ambulanten Gespräche mehr. Ich soll mich melden, wenn ich wieder motiviert bin. Zum Glück konnte ich nach der Entlassung für eine Nacht zu meiner Mutter und musste nicht nach Hause. Das hätte wohl nicht funktioniert.
Jetzt geht es mir besser, aber ich habe ziemlich Angst, wie ich ohne Gespräche und (Notfall)Medis klar kommen werde.

3 Kommentare:

  1. Hm, dann wollten die Dich doch gar nicht entlassen. - Du bist ja gegen ärztlichen Rat gegangen. Was für ein Konzept wäre das denn? Wie geht´s Dir zur Zeit?

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  2. Ich habe verstanden, dass die mich zwar eigentlich nicht entlassen wollen, dass ich aber nur bleiben kann, wenn ich auch mitmache und dass das mit gegen ärztlichen Rat nur zur Absicherung für die war. Das hat sich erst aufgeklärt, als meine Mutter mit den Ärzten gesprochen hat, da war ich aber schon entlassen. Die führen grad das DBT - Programm ein und wenn ich schlecht drauf bin, kann ich mich nicht darauf einlassen. Bei guter Stimmung kann ich da auch mitmachen. Momentan ist alles okay, ich habe mich beruhigt und werde nächste Woche mit denen nochmal in Ruhe darüber reden.

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  3. hallo,

    super text hast du da geschrieben.
    Hat sich ja zum glück alles geklärt.
    Freuste dich schon auf montag

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